Wie Technik mein Leben verändert
Heute soll es um ein spannendes Thema gehen, um Technik, und ihren Einfluss auf mein Leben. Spannend auch deswegen, weil ich mit diesem Beitrag an einer Blogparade teilnehme, was eine Prämiere für mich darstellt. So haben die Macher von www.andersunddochgleich.de dazu aufgerufen, sich an deren Blogparade zu beteiligen. Einer Aufforderung, der ich hiermit gerne nachkomme! 😉
Technik macht vieles möglich, vieles leichter
Technik hat unser aller Leben verändert, doch mein Leben als Blinder ganz besonders. Bereits seit mehr als 20 Jahren wird nun mein Leben von der Blindheit bestimmt. In dieser Zeit hat sich einiges getan, und ich möchte den technischen Fortschritt nicht missen. Erst die Technik machte es mir nach meinem Unfall überhaupt möglich wieder arbeiten zu können.
Denn ohne Computer, Sprachausgabe und Braillezeile könnte ich meinen Telefonvermittlungsplatz heute nicht bedienen. Auch die Nutzung von Musik, Film, und Literatur wird mir dank der modernen Technik erleichtert. Mit anderen Worten, Technik verändert mein Leben in vielen Bereichen.
Eine zentrale Rolle, zumindest für mich, hat bei diesem Prozess Apple und deren Iphone eingenommen, das hat vieles verändert. Verändert nicht nur die Dinge die mir nun zusätzlich zur Verfügung stehen, sondern vor allem die Teilhabe am gesellschaftlichem Leben.
Anfangs war ich allerdings sehr skeptisch, um nicht zu sagen beunruhigt, plötzlich Geräte und software per Touchscreen bedienen zu müssen. Glücklicherweise war diese Sorge unbegründet, zumindest was Apple anbelangt. Denn, die haben das, meiner Meinung nach, ganz gut gelöst. So gibt es eine vernünftige Sprachausgabe und Bediengesten, die mir das Bewegen auf dem Bildschirm ermöglichen.
Um die technischen Veränderungen etwas deutlicher zu machen, habe ich mir eine ganz aktuelle Situation herausgepickt. So kann man, denke ich, anhand unseres vergangenen Pfingsturlaubs ganz gut erkennen was sich da in den letzten Jahren alles getan hat.
Urlaub war früher analog
Früher, vor 20 Jahren hieß es beim Kofferpacken immer noch genügend Platz für Kassetten, Walkman und Punktschriftzeitschriften zu lassen. Kassetten? Ja genau, dass waren die unhandlichen Plastikteile mit den empfindlichen Magnetbändern darin, und der Walkman, das dazugehörige, „mobile“ Abspielgerät.
Tja, je nachdem wie alt du bist, kennst du diese Dinge vielleicht schon gar nicht mehr, oder nur vom Hörensagen. Doch ich hatte die damals noch rege im Gebrauch. Schon allein deshalb, weil es Hörbücher, zumindest die von den Blindenhörbüchereien, nur in diesem Format gab.
Dementsprechend hatte ich also den „halben“ Koffer mit Kassetten, teils mit Musik, teils mit einem Hörbuch vollgestopft. In Punktschrift nahm ich mir nur eine dünne Zeitschrift, wenn überhaupt, mit. Denn, ein Buch hätte mehrere Leitzordner gefüllt. An Tageszeitungen war schon gar nicht zu denken,
Modernes Reisen dank Technik
Heute hingegen brauche ich dafür nur noch ein kleines handliches Gerät, nämlich mein Iphone. Darauf lade ich dann meine bevorzugte Musik. Sowie meine Hörbücher. Die Musik kommt dabei vom mitgelieferten Streaming-Dienst, die Bücher von einer Blindenhörbücherei, oder von einem Internetanbieter, bei dem ich ein Abo habe. Sollte dass noch nicht reichen, könnte ich mir auch noch ein paar eBooks aus meinem Cloudspeichehr herunterladen und mir vorlesen lassen.
Selbst das Lesen von Zeitungen oder Zeitschriften sind heutzutage kein Problem mehr. Denn, die meisten Informationen sind inzwischen auch im Internet zugänglich, und die Artikel sind oft online verfügbar. Voraussetzung dafür ist dann allerdings eine Internetverbindung. Was aber in der Regel kein Problem darstellt, denn die Datenmengen sind gering und die Kosten dafür inzwischen selbst im Ausland überschaubar.
Damit aber noch nicht genug. Denn nun ist es mir auch im Ausland möglich mich in meiner Sprache über das Wetter zu informieren, mich über Sehenswürdigkeiten per App zu erkundigen, oder eine Empfehlung für ein nahe gelegenes Restaurant einzuholen. Ganz davon abgesehen, dass ich auch , wenn ich es denn wollte, ganz einfach und unkompliziert Kontakt mit den Zuhausgebliebenen aufnehmen kann.
Wie du siehst, es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten die mir mittlerweile zur Verfügung stehen. Und diese Liste könnte man noch um einiges weiterführen. Alles in allem also eine tolle Sache, oder? Ich für meinen Teil bin auf jeden Fall ziemlich begeistert über diesen technischen Fortschritt, und nicht nur weil der Koffer nun um Einiges leichter geworden ist. 😉
Technik, was ich mir noch wünschen würde
Wünschenswert wäre es allerdings, wenn alle Hersteller von technischen Geräten die Barrierefreiheit berücksichtigen würden. Schließlich kommt Barrierefreiheit nicht nur menschen mit Handicap zugute. Und wenn dann noch die Produkte, sei es Hard- oder Software einfach das tun würden was sie sollen, dann hätten wir fast schon paradiesische Zustände. 😉
Unabhängig davon sollte man aber die analoge Welt nicht ganz außer Acht lassen. Denn es geht doch nichts über den zwischenmenschlichen Kontakt, ein gutes Gespräch oder eine hilfreiche Hand!
Schlusswort:
So, ich hoffe ich konnte dir einen interessanten Einblick zu diesem Thema geben. Ansonsten kann ich dir noch die Beiträge der anderen Teilnehmer an der Blogparade https://www.andersunddochgleich.de/2019/05/12/blogparade-wie-technik-mein-leben-veraendert/#comment-64 empfehlen.
Ebenso kannst du weitere tolle Artikel auf der Seite von www.andersunddochgleich.de lesen. In diesem Sinne viel Spaß dabei!