So lecker schmeckt es in der Weihnachtszeit.
Die Weihnachtszeit liegt zwar schon wieder ein wenig zurück, dennoch ist es immer noch präsent. Davon einmal abgesehen, hat man immer noch die Wohlgerüche in der Nase, vom Geschmack der Lebkuchen, Plätzchen und co. mal ganz abgesehen. Allerdings will ich dir heute auch eher von einem längst vergangenen Erlebnis aus meiner Reha Zeit berichten. :
🙂
Oh du schöne Weihnachtszeit!
Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich genieße es regelrecht über die Christkindlmärkte zu schlendern. Zumindest was die Düfte, Gerüche und Geschmackseindrücke anbelangt. Weniger schön ist das Gedränge, das oft damit einhergeht. Doch abgesehen davon gleichen die Düfte von frischen Kräutern, Gewürzen, Glühwein und frisch gebratenen Würsten dies aus. Da könnte man fast süchtig danach werden! 😉
So schmeckt es an Weihnachten.
Tja, und wie du schon richtig vermutest, die Sache hat natürlich auch einen Haken. Zumindest wenn es uns Essen geht. Aber das wir uns hier nicht falsch verstehen, ich weiß es durchaus zu schätzen wenn man mal was ungewöhnliches ausprobiert. Auch ist es mir durchaus bewusst, dass Sehende auch mit den Augen essen und die Art der Darreichung oder der Dekoration einen großen Stellenwert darstellen. Dennoch, man kann es, denke ich, auch übertreiben. 😉
Zumindest sollte der Koch, bei seinen Überlegungen in der Weihnachtszeit, den Personenkreis für den er seine Speisen zubereitet, immer miteinbeziehen. Oder anders gesagt, wenn man in einer Wirtschaft auf dem Gelände einer Einrichtung für Blinde und Sehbehinderte Menschen kocht, gilt es andere Regeln zu beachten.
Das jedoch ging damals, vor mehr als zwanzig Jahren, gründlich schief. So bestellte ich ein Gulasch. Ein für mich an sich tolles Gericht. Nicht nur das es mir schmeckt, sondern vor allem auch einfach zu essen ist. Der Knackpunkt an der Sache war, wir hatten Vorweihnachtszeit. Außerdem hielt sich der Koch für sehr Kreativ und wollte seinen Gästen etwas ganz besonderes bieten.
Dieser Umstand war mir jedoch bei meiner Bestellung nicht bewusst. Lange Rede kurzer Sinn, ich häufelte wie gewohnt das Gulasch auf meine Gabel und Aß. Aß solange bis ich einen etwas seltsamen Geschmack beim Kauen feststellen musste. Auf meine nachfrage bei meinem Kollegen, stellte sich heraus, das ich die Deko, eine Orangenscheibe mit Zimt, erwischt hatte. Na ja, du kannst dir vielleicht mein entsetztes Gesicht vorstellen, und wie ich hastig den Inhalt meines Mundes in die Serviette beförderte. Das trug zwar zur Allgemeinen Belustigung bei, doch so besonders zum Lachen war mir in diesem Moment, zugegebener Maßen, nicht. 😉
Irritiert war ich vor allem deshalb, weil ich mit so etwas nicht gerechnet hatte. Also nicht nur, dass man eine Orangenscheibe auf das Gulasch drapiert, sondern vor allem weil man einem Blinden so etwas servierte. Doch was Solls, ist ja nichts schlimmeres dabei passiert, und für die Zukunft war ich auf alle Fälle gewarnt. Zumindest bei ähnlichen Vorfällen hatten die Alarmglocken schneller geläutet!
Mit ähnlichen Vorfällen meine ich nicht das „Wiener-Schnitzel“, da rechnet man ja schon mit einer Zitronenscheibe auf dem Fleisch. Nein, ich musste auch schon mal bei einem Thunfisch Salat eine Zitronenscheibe entdecken. Aber gut, das war auch eher die Ausnahme, und hin und wieder hatte ich auch das Glück, dass mich andere warnten, oder darauf aufmerksam machten.
Darum also heute auch die Bitte oder der Appel an dich: Solltest du mitbekommen, dass ein Blinder oder Sehbehinderter versehentlich versucht die Deko oder ähnliches zu essen, mache in darauf aufmerksam. Ich wäre jedenfalls sehr dankbar dafür! 🙂