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Gepostet on Sep 16, 2018 in Wissenswertes, Allgemeine Themen | Keine Kommentare

Schwimmen ohne Barrieren, die Saison ist vorbei!

Schwimmen ohne Barrieren, die Saison ist vorbei!

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Tja schade, der Sommer ist vorüber, und mit ihm auch das „barrierefreie „Schwimmen. Doch ich will mich nicht beklagen, denn so häufig wie dieses Jahr bin ich schon lange nicht mehr zum Schwimmen gekommen. Warum ich in diesem Zusammenhang von Barrierefreiheit spreche, möchte ich dir heute einmal erläutern!


Schwimmen wie es früher einmal war:

Früher war ich eine regelrechte Wasserratte. Früher gab es auch kaum Barrieren was das Schwimmen anbelangte. Grenzen setzte mir nur mangelnder Mut, fehlende Ausdauer oder Kraft. Im Vordergrund stand dabei immer, gemeinsam mit Freunden die Natur zu genießen und Spaß zu haben. Das hat sich im Grunde bis heute nicht geändert. Geändert hat sich lediglich das mit wem, das wie und wo!

Ich freute mich über jede Gelegenheit ins Wasser zu kommen. Sei es im Hallenbad, am See, im Fluss oder im Wildwasserkanal. Mal mit Freundin oder Kumpel, ganz entspannt, oder gemeinsam mit der Klicke in Aktion. Das Schöne daran, man konnte meist ganz spontan ohne großen Aufwand die Badefreuden genießen!

Schwimmen in Dunkelheit:

Naja, Spontanität war früher, heute ist eher Planen und Organisieren angesagt. Schließlich bin ich immer auf eine Begleitung angewiesen, und vor allem auch auf deren Lust mit mir die Badefreuden zu teilen. Das dass nicht immer leicht ist, kannst du dir ja denken. Ich möchte mich jedoch nicht beschweren, schließlich gibt es auch noch wichtigeres! 😉

Jetzt wo der Sommer und mit ihm die Badesaison im Freien vorüber ist, heißt es wieder ins Schwimmbad zu gehen. Eine gute Alternative wirst du vielleicht denken? Ja, für einen Sehenden, für mich leider nicht. Außer es handelt sich dabei um ein barrierefreies Schwimmbad.

Ja, du hast richtig gehört, es gibt spezielle Schwimmbäder für Blinde. Und Sehbehinderte.
Eines zum Beispiel im Aura-Hotel Saul Grub, ein Kurhotel für Blinde und Sehbehinderte. Das Tolle daran ist, dass man es tatsächlich selbstständig, ohne Hilfe nutzen kann. Zumindest wenn man einmal damit vertraut gemacht wurde. Der Nachteil, man muss dort Urlaub machen, um die Räumlichkeiten nutzen zu können.

Wie sieht ein barrierefreies Schwimmbad aus?

In Saul Grub hat man das ganz gut gelöst. Kurze Wege, die Umkleide und die Duschkabinen sind in einem Raum. Verlässt man die Umkleide, führt einem ein Handlauf bis zum Beckenrand. Über die angrenzende Treppe kommt man in das anfangs hüfthohe Wasser, welches bis zum anderen Ende immer tiefer wird. Das Entscheidende jedoch ist, dass das abfließende Wasser, welches beim Schwimmen über den Beckenrand fließt, laute Sauggeräusche verursacht. So wird man immer gewarnt wenn man sich dem Rand nähert und vermeidet Kollisionen.

So kann also ein geübter „Blindfisch“ selbstständig das Becken frei durchqueren. Ich hingegen versuche bei jedem Schwimmzug mit einer Hand die Beckenwand zu berühren. Um die Orientierung zu behalten. Klingt umständlich? Tja, ist es auch, darum macht mir das Schwimmen, selbst unter diesen Umständen weniger Spaß. In einem üblichem Schwimmbad allerdings erst recht nicht!

Der Spaß wird allerdings auch getrübt durch zu viel Lärm, weil zu viele Menschen im Bad und im Becken. Vor allem im Becken ist die Problematik, dass ich einerseits als blinder nicht immer wahrgenommen werde, andererseits die anderen Schwimmer gern mal kreutz und quer die Bahnen wechseln. Das ist für mich nicht nur unangenehm, sondern regelrecht gefährlich!

Barrierefreies Schwimmen am See

Beim Schwimmen am See ist das wieder ganz anders. Da gibt es kaum Begrenzungen, die anderen Schwimmer verteilen sich auf eine große Fläche. Und Angst irgendwo dagegen zu stoßen brauche ich auch keine zu haben. Das ist in gewisser Weise Freiheit pur! 🙂

Blöd ist halt nur, wenn meine Begleitung gerade keine Lust hat mit ins Wasser zu gehen. Wir haben es jedoch auch schon so gehandhabt, dass ich einfach hinaus schwimme und mich auf Zuruf von draußen korrigieren lasse. Fast wie ferngesteuert. 😉 Gut, manchmal könnte ich mich auch am Sonnenstand orientieren. Doch das klappt leider nicht immer zuverlässig und kostet viel Konzentration. Trotzdem freue ich mich schon heute auf die nächste Badesaison!

Fazit: Schwimmen ist nicht nur für Sehende ein toller Sport oder Zeitvertreib. Auch ich hab das Gefühl der Freiheit im Wasser wieder einmal sehr genossen! ☺

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